Vergangenen Samstag konnte der Natur- und Vogelschutzverein Würenlos zusammen mit motivierten Helfern die Hecke im Bifig ökologisch aufwerten. Sie ist ein wichtiger Lebensraum für heimische Vogel- und Insektenarten. Mit einem Steinhaufen können in Zukunft noch mehr Tierarten vom sonnigen Lebensraum profitieren.
Es ist ein feucht-kühler Samstagmorgen als sich ein munterer Trupp im Bifig in Würenlos trifft. 20 Erwachsene und vier Kinder und Jugendliche setzen zusammen Heckensträucher, pflanzen Hochstamm-Obstbäume, schichten Steine und schneiden Büsche zurück. Dieser Einsatz kommt der Natur zugute. Die Hecke wird seit ein paar Jahren von einem Neuntöterpärchen als Brutstätte genutzt. Der Neuntöter ist ein eher seltener Brutvogel in der Schweiz, der mit Vorliebe grosse Insekten jagt, um sie dann an Dornen aufzuspiessen und sie so haltbar zu machen. Der Bifig ist für diese Art ein wichtiger Lebensraum. Die Magerwiese ist blüten- und insektenreich und die alten Obstbäume bieten gute Warten, von denen der Neuntöter seine Beute erspähen kann. Jedoch sind die Obstbäume in die Jahre gekommen und teilweise bereits abgestorben. Das Totholz ist zwar ein äusserst wertvolles Element in einem solchen Lebensraum und wurde deshalb stehen oder liegen gelassen. Jedoch sollen auch in Zukunft Obstbäume das Landschaftsbild prägen. Deshalb wurden vier geeignete Standorte ausgewählt und alte Hochstamm-Obstsorten gepflanzt, die in der Region ihren Ursprung haben wie zum Beispiel die Wettinger Holzbirne oder der Aargauer Jägerapfel. Zudem wurde die lückige Hecke mit einheimischen Sträuchern ergänzt. In der Auswahl wurde auf Dornen-und fruchttragende Sträucher geachtet, weil diese für die Vogelwelt eine besondere Bedeutung haben. Zwischen den anstrengenden Arbeiten konnten sich die Teilnehmer mit einem reichhaltigen Znüni mit Nuss-, Mandel- und Buttergipfel stärken. Die Hecke wurde schlussendlich auch mit einer weiteren Kleinstruktur ergänzt. Ein Steinhaufen bietet in Zukunft Reptilien, Insekten und anderen Tierarten ein Versteck- und Sonnenplatz. Dazu wurden rund 7 Tonnen Stein von Würenloser Äckern aufgeschichtet. Pünktlich zum Zmittag konnten die Arbeiten beendet werden. Am Nachmittag übernahm dann Petrus den letzten Arbeitsschritt: der Regen goss die frisch gesetzten Pflanzen an. Damit ist die Hecke startklar für in die nächste Saison, wenn der Neuntöter aus seinem Winterquartier in Südafrika zurückkehrt. Der Natur- und Vogelschutzverein Würenlos möchte allen Beteiligten, die an der ökologischen Aufwertung in irgendeiner Weise mitgewirkt haben, ganz herzlich danken. Ein spezieller Dank geht an die Stiftung umweltengAGement, die die Aufwertung mit ihrer grosszügigen finanziellen Unterstützung ermöglicht hat. Ausserdem an die Gebrüder Meier von der Klosterschür, welche ihr Land zur Verfügung gestellt, Steine geliefert und Zeit und Arbeit investiert haben, um unser Projekt zu realisieren.