Der Turmfalke ist vor allem für seine Jagdweise bekannt: Plötzlich stellt er sich im Flug gegen den Wind und verharrt dank dem Rüttelflug und dem breit gefächerten Schwanz erstaunlich lange an der gleichen Stelle, um nach Mäusen Ausschau zu halten. Bei uns ist der Turmfalke noch weit verbreitet, ist aber seit den Sechzigerjahren in den Niederungen wesentlich seltener geworden. Grund für den Rückgang sind die ausgeräumten, intensiv genutzten Landschaften, wodurch das Nahrungsangebot und die Nistmöglichkeiten abgenommen haben.
Die Nistkastenkamera gibt einen intimen Einblick in das Brutgeschäft von Turmfalken. Im Jahr 2023 bezog ein Paar den Nistkasten, legte mehrere Eier und brütete erfolgreich. Die Küken schlüpften nacheinander und entwickelten sich dank der fürsorglichen Eltern prächtig. Über Wochen konnten wir beobachten, wie sie wuchsen, das Fliegen lernten – und schliesslich den Nistkasten verliessen, bereit für die Freiheit. Hier ein Auszug aus dem Leben der jungen Falken:
Zur Veranschaulichung: An Pfingstsonntag verfutterten die Eltern 15 Mäuse und zwei Eidechsen an die Jungen. Am 24. Juni 2023 flog der erste junge Falke aus. Seine fünf Geschwister folgten in den Stunden und Tagen danach.