Flamingo

Team «Orpheus» am Bird Race

07.09.2025

Auch heuer hat sich das Team «Orpheus» dafür entschieden, das Bird Race «nur» im Ostaargau zu bestreiten.

Am Freitagabend um 21:00 Uhr begannen wir in Würenlos mit der grossen Vogelschau, wo wir nach etwa einer Stunde den Waldkauz als ersten Vogel verbuchen konnten. Am nächsten Morgen früh in der Dämmerung machten wir uns auf in den Wettinger Reb- und Buessberg. Dass wir dafür genügend Zeit einplanten, hat sich ausbezahlt, haben wir doch die meisten häufigen und weniger häufigen Waldvogelarten wie Waldbaumläufer, Haubenmeise, Mittelspecht und Fichtenkreuzschnabel bestimmen können. Einzig die beiden Goldhähnchen und die Tannenmeise wollten sich einfach nicht finden lassen. Quasi als «Trösterli» zeigte sich dafür auf der Buessbergmatte eine ruhende Dorngrasmücke. Im Rebberg kamen in kurzer Zeit Zaunammer, Neuntöter und Feldspatz hinzu.

Nach einem stärkenden Frühstück ging es mit den Velos an die Limmat. Leider war der Wasserstand derart hoch, dass die Wasseramsel ausweichen musste und nicht gesichtet wurde. Dann weiter nach Baden in den Zug nach Würenlingen-Siggenthal. Mit vier Fahrrädern gar nicht so einfach, in den engen Verhältnissen keinen Unmut der Mitreisenden zu erregen. Gottlob konnten wir nach zwei Stationen wieder an die frische Luft. Ganz in der Nähe des Bahnhofs in einer ökologischen Ausgleichsfläche schenkte es dann wieder so richtig ein: Innert kürzester Zeit kamen Grau- und Trauerschnäpper, Gartenrotschwanz, Braunkehlchen und Kuckuck auf unsere Liste – das Highlight war ein junger Wanderfalke zuoberst auf dem Silo einer Zementfirma. Dank tollem Teamwork konnte uns auch eine Velopanne trotz fehlendem geeignetem Werkzeug nicht aus dem Zeitplan bringen, sodass wir bald darauf auf den Feldern rund um den Biffighof im Ruckfeld weiter beobachten konnten. Während dem Mittagessen zeigte sich uns ein eindrückliches und wunderbares Naturschauspiel. In einer sich rasch bewegenden Rinderherde vollführten ca. 20 Schafstelzen ein richtiges Ballett. Ganz offenbar scheuchten die Rinder Insekten vom Boden auf, die dann von den Stelzen im Flug erbeutet wurden. Dieses dynamische und rhythmische Auf und Ab erweckte den Eindruck des Tanzes.

Schliesslich erreichten wir mit ca. 55 Arten den Klingnauer Stausee. Dort gab es Wat- und Schreitvögel à discrétion, inklusive Rosaflamingos. Die Zwergdommel präsentierte sich auf dem Laufsteg und die Jagd des eleganten Baumfalken über dem Wasser auf Libellen konnte gefühlt über Minuten beobachtet werden.

Viel zu früh brach die Abenddämmerung über uns herein. Dank der guten Optik konnten wir auch im letzten Tageslicht noch eine Reiherente bestimmen. Mit dem typischen Schrei zweier Nachtreiher im Flug verabschiedeten wir uns schliesslich vom Klingnauer Stausee – mit beachtlichen 94 Einträgen auf unserer Artenliste. Glücklich und hundemüde begaben wir uns mit unseren Velos in den Zug zurück nach Hause. Diesmal ohne Murren unserer Mitreisenden.

Herzlichen Dank an alle, die uns und das Kiebitzprojekt unterstützt haben.

Euer Orpheus-Team

Marzio Rocchetti, Christoph Aegerter, Jasmine Ritschard und Emanuel Aegerter